First Commercial Parabolic Flight Mission in Austria -2/27/2004
von Erich Haiderer, 16.3.2004
rich Haiderer
Durch Gottes und der Engel Gnaden war es mir am 27. Feber 2004 gegönnt spontan die Möglichkeit zu ergreifen bei der ersten privaten Parabelmission über deutschsprachigem Raum zu partizipieren. Ein mit meinem Freund Dipl. Ing. W. Hopferwieser vom österr. Weltraumverein befreundeter Raumfahrer konnte nicht teilnehmen. Dadurch war es mir möglich - sozusagen fast in letzter Sekunde - ohne Vorreservierung aufzurücken. Ort dieser Premiere: Der Flughafen von Wr. Neustadt, wurde zum Ende des 2. Wk ebenso in Schutt und Asche gebombt wie die nahegelegene gleichnamige Kleinstadt (lediglich 3 Häuser überstanden den Angriff!. In den Wirren jenes Krieges hatte die Stadt Wiener Neustadt um die 2.000 Tote zu beklagen: Mehr als 1.000 Personen, oft Frauen und Kinder, waren Opfer alliierten Luftangriffe geworden, - über 800 Wiener Neustädter im Feld gefallen.) Ich versuche am Abend vor dem geplanten Start mir das Gefühl der Schwerelosigkeit vorzustellen und mich mental vorzubereiten. Sicherlich kenne ich dieses Gefühl vom Achterbahnfahren und von meinen häufigen Interkontinentalreisen in ca. 11000 Meter Höhe, wenn es zu längeren Turbulenzen, und damit verbundenem Herumschaukeln im Jet kommt, wie viele andere auch, nur ist es eben nicht so wie auf der Achterbahn oder im Airbus/Boeing. Während sich bei der Achterbahn sämtliche G0 - Effekte nur innerhalb von wenigen Sekunden abspielen, dauert der Steigflug in Richtung Parabel mehrere Minuten. Kurz bevor ich mich am frühen Vorabend zur Ruhe lege (was mir wegen des Jetlags nicht leicht fällt – ich bin gerade von der amerikanischen Westküste zurückgekommen, 7-8 Stunden Schlafzeit vor dem Flugtag gelten aber als Prämisse für Parabelmissionen!), erhalte ich einen Anruf vom Missionsleiter, dass der erste Flug für die morgige Missionspremiere wegen extremer Wetterverhältnisse ausfällt, und dadurch mein „Raid“ um 2h an die erste Stelle aufgerückt sei. Ich versuche dem Missionsleiter Mut zu machen und bekräftige ihn in seinem Optimismus, dass sich die Wetterverhältnisse bis zu meinem Flug morgen Mittag deutlich bessern werden. Mir wird klar, dass durch die Tatsache, dass ich nun durch das Aufrücken auf den Erstflug bei dieser ersten kommerziellen Parabelmission im österreichischem Luftraum, jener bin, der auf nichtmilitärischer/nichtstaatlich oder nichtforschungsprojektbetriebener Ebene in den Genuss kommt, über deutschsprachigem Raum Schwerelosigkeit auszutesten. Ich schlafe gut und weiß beim Erwachen, dass alles mit dem Flug klappen wird, und Gottes Segen eine gelungene Mission ermöglichen wird. Die Wetterkulisse bietet ein beeindruckendes Bild – geprägt von Lichtstrahlen und klarblauem Horizont: Die Sonne bricht, während ich aus dem Fenster blicke, aus der sie umhüllenden Wolkenmasse hervor. Nach einigen kurzen medizinischen Sicherheitsfragen bekommen wir eine Einweisung, was ein Parabelflug bedeutet. Ich betrachte mir die Maschine. Sie sieht technisch sehr dynamisch und gut gewartet aus. Als ich die Maschine besteige, bin ich überrascht, so groß sah sie von außen gar nicht aus. Ein ca. 20 Meter langer Innenraum zeigt sich, ca. 3 Meter breit und drei Meter hoch. Nun ist es so weit: Wir starten katapultartig. Schnell verstehe ich warum sich einer meiner beiden Missionskameraden, ein Berufspilot aus Wien schnell auf den Mittelsitz setzte: Als die Maschine abhebt ist der Lärm der Triebwerke so laut, dass ich Sorge habe, es könnte mein Trommelfell schädigen. Ca. 25 Minuten benötigt die Maschine zum Steigen in den Himmel: In einer Höhe in der die Schwerkraft schon merklich nachgelassen hat, steigt die Maschine dann plötzlich steil nach oben. Durch die Beschleunigung wird an Bord alles doppelt so schwer – (wog ich z.B. auf dem Boden des Flughafens 80 Kilogramm, so wiege ich während des Steigfluges 160 )- dann werden die Triebwerke gedrosselt. Flugzeug und Insassen sind in freiem Fall und damit in der Schwerelosigkeit. Dieser Zustand wird G0, also Null-Gravitation genannt. Ohne eigenen Antrieb wirft sich der Airbus in die Tiefe. Alles an Bord fällt wie schwerelos mit. Dann wird die Maschine abgefangen. Vor mir positioniert sich Alexander, ein Herr, der aus dem nördlichsten Zipfel Deutschlands, aus Kiel, angereist war, und sich freut, dass er - Anflug eingerechnet - wesentlich günstiger wegkommt, als er es in der nahe Moskau gelegenen Star City wäre, in der die Besatzungen der zukünftigen Shuttle-Missionen und der Internationalen Raumstation ausgebildet werden. Neben uns mit dabei ist auch das ungarische TV-Team, die diesen Erstflug an Bord mitfilmt. Plötzlich bemerke ich, dass ich schwerer werde und meinen Körper nur schwer bewegen kann. G2 (doppeltes Körpergewicht!) hat eingesetzt. Unsere kleine Gruppe verfällt in Aufregung und jeder hat bemerkt, dass der Pilot sich wohl anschickt, unsere erste Parabel im 50 Grad Steigwinkel vorzunehmen. Grosse Erleichterung setzt in mir ein als der G2 Zustand innerhalb Sekunden in G0 also Schwerelosigkeit übergleitet. Auch emotionell wirkt diese Aufhebung der Gravitation als Erleichterung. Durch die Lunge kann ich jetzt wieder so richtig unbeschwert atmen, durch das Herz fließt mein Blut wieder ungehemmt, das Gehirn kann sich auch wieder entspannen. Ich empfinde den Zustand mich in der Schwerelosigkeit zu bewegen, als sehr einfach und natürlich, und ich komme mir vor wie ein in weißen Wolken fliegender Vogel. Es macht Spaß. Es ist ein fast übernatürliches Erlebnis mit Parallelen zu astralen Traumerfahrungen, und Nahtoderlebnissen. Obwohl ich mir vornehme nicht übermütig zu werden, (wie es etwa die Astronauten bei der ersten Mondmission kurzfristig wurden), schlage ich aus dem Stand einen Salto rückwärts, in einer Perfektion, wie ich es in meiner Zeit als Bodenakrobat mir immer gewünscht hätte. Als die Parabeln zu Ende gehen, wachsen die Beschleunigungskräfte rasant wieder auf G2 an. Als leichte physische Herausforderung empfinde ich den mehrmaligen Wechsel von G0 auf G2 und viceversa. Hier helfen mir beim Sport erworbene Atemtechniken.
Es ist auch interessant sich z.B. an die Decke zu setzen, man nimmt dann die
Umgebung so wahr, als ob die Decke der Boden wäre. Herzlichen Dank für die gelungene Erstveranstaltung nebst unserm HerrGott, auch meinem Freund Walter und dem gesamten Parabelteam Dipl.Ing.,Dr.Bierl Erich Haiderer, Vienna |
Feedbacks diverser Probanden von 0g:
Frederic Artner:"Als Raumflugentusiast nahm ich am 1 Feb03 an einer Parabelmission Pauls Parabelflüge in Trencin teil Es ist ein herrliches Gefühl, von der Erdanziehung befreit zu sein! Ich spare schon auf eine 2 Mission!"
Eine Raumfahrtmedizinerin des DLR: "Ich habe mich selten oder nie besser gefühlt als während der Schwerelosigkeit auf den Parabelflügen"
Erich H. Haiderer: Durch einen Aufenthalt in G0 kann die feuerhafte Wirklichkeit des allmächtigen Gottes im Bewusstsein des Menschen in hohem Grade störungsfrei erfahrbar werden.
Louie Arguello: "Wow!
Floating humans; incredible feeling!"
Wow! Schwebende Menschen - ein unglaubliches Gefühl!
Alan Gertonson: "That was totally and completely awesome It was the BEST time I
have ever had It was the most cool feeling in the world; you have all this
weight on your body and all of a sudden there is nothing and you are floating
towards the ceiling"
Das war total und absolut irre Das war die BESTE Zeit, die ich je gehabt habe Es
war das coolste Gefühl der Welt, Du hast all dieses Gewicht auf Deinem Körper
und ganz plötzlich ist da nichts mehr und Du schwebst zur Decke
Jed Brich: "Pretty awesome! Definitely the most amazing experience I've had thus
far I'm ready to go to space"
Wirklich irre!
Mit Sicherheit das verblüffendste Erlebnis, das ich bisher hatte Ich bin bereit,
ins All zu fliegen
Astronauten gelten als harte, vernunftgebundene Wesen,
technikorientiert, nervenstabil und hoch belastbar.
Doch alle, die im Weltall waren, kehren verändert, ja für
immer verändert,
zurück,
ergriffen von ungläubigem Staunen, tief bewegt von dem, was sie sahen.
Und etwas geschieht da oben, was nicht im Flugplan steht.
(http://www.predigten.uni-goettingen.de/archiv-9/061225-1.html)
Eugene Cernan:
"Du blickst durch die Weite einer halben Million Kilometer schwarzen Weltraums
zurück
auf den schönsten Stern am Firmament - die Erde.
Du verfolgst, wie sie sich dreht und siehst, daß sie nicht von Seilen gehalten
wird,
während sie sich in einer Finsternis bewegt, die nahezu unvorstellbar ist."
Jeff Hoffman,
Plötzlich erblickte ich einen Meteor, der unter mir vorbei zog.
Valeri Ryumin,
"You're out of your mind!" I told myself, hanging onto a ship in space, and
getting ready to admire a sunrise.
Dennis Tito nach seiner Rückkehr von der ISS: "Ich komme gerade aus dem Paradies
zurück"
Don Lind: "Oh, das war wunderbar Das reine Entzücken, sobald das
Anpassungssyndrom an den Weltraum vorbei war Es ist eine Art Beweglichkeit wie
bei Peter Pan Absolut herrlich"
aus "Der Overview-Effekt" von Frank White
Sally Ride: "Das Beste am Weltraum ist die Schwerelosigkeit"
James Irwin:
"Dieses schöne warme, lebende Objekt sah so zerbrechlich, so zart aus."
John Glenn: "Ich empfand die Schwerelosigkeit als äußerst angenehm Ich muß
sagen, daß sie für einen Raumfahrtpiloten durchaus bequem ist Die Tatsache, daß
man dieses seltsame Phänomen da oben als so natürlich empfindet, bezeugt, wie
schnell der Mensch sich einer neuen Umgebung anpassen kann Ich bin sicher, ich
hätte noch viel länger im Zustand der Schwerelosigkeit verharren können, ohne
daß mich das belästigt hätte Man fühlt sich vollkommen frei Dieser Zustand ist
sogar so angenehm,daß wir scherzhaft meinten, der Mensch könne leicht süchtig
danach werden Ich zumindest könnte es"
aus "We seven"
William Pogue:
I raised the visor on my helmet cover and looked out to try to identify
constellations. As I looked out into space, I was overwhelmed by the darkness. I
felt the flesh crawl on my back and the hair rise on my neck.
Reinhard Furrer: "Ich wurde überwältigt von der Finsternis. Eine unvorstellbare
Stille." ... "Ich hatte mir gewünscht, daß die Menschen mich gefragt hätten, wie
es mir dort ergangen ist." ...
Lenov:
""Was mich am meisten erstaunte war die Stille - eine unvorstellbare Stille. "
und: "Die
Erde war so klein, blau und erschütternd einsam."
eine Teilnehmerin der Studentenkampagne der ESA: "Ich habe geschrieben, dies
wird der Versuch sein Schwerelosigkeit zu beschreiben Mehr als ein Versuch wird
nicht möglich sein, denn sie ist weder mit Tauchen noch mit Karusellfahren zu
vergleichen
Ich persönlich habe sie als die völlige Freiheit erlebt Wir wurden vorher genau
unterrichtet was während des Fluges passieren wird und waren uns aller
physikalischen Vorgänge bewußt Doch man kann sich nicht vorbereiten! Du weißt,
daß du dann schweben wirst, doch du tust es dann auch wirklich! Man ist total
überrascht wenn man dies zum ersten Mal erlebt
Wir waren durch Bänder über den Beinen gut am Boden gesichert, damit wir nicht
orientierungslos davonschweben, trotzdem geht man einfach hoch, dreht sich aus
den Bändern und kann von seinem Gleichgewichtssinn gar nichts einordnen Es gibt
kein Oben, Unten, Rechts oder Links mehr
Man kann sich nicht mehr wie gewohnt bewegen, jede kleine Berührung mit der Wand
führt unweigerlich zu einem Rückstoß, der von nichts gebremst wird Wenn man
einmal in eine Richtung schwebt, so kann man das nicht ändern bis man die
Möglichkeit hat einem neuen Bewegungsimpuls zu geben oder sich an etwas
festzuhalten
Schwerelosigkeit ist ein einfach geniales, völlig überwältigendes, weil so
unbekanntes freies Gefühl"
der Fliegerarzt der ESA bei der SPFC 2002: "Ich würde gerne öfter fliegen Es ist
wie Urlaub für mich"
Erich Haiderer
Joh 3,31-36
31 Der von oben her kommt, ist über allen.
Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde.
Der vom Himmel kommt, der ist über allen
32 und bezeugt, was er gesehen und gehört hat;
und sein Zeugnis nimmt niemand an.
33 Wer es aber annimmt, der besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist.
34 Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte;
denn Gott gibt den Geist ohne Maß.
35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.
36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.